Zusammenfassend…

…wird unser nächster Eintrag die vier folgenden Wochen entlang der Küste von East London bis Santa Lucia, bzw. Cape Vidal, unserem östlichsten Punkt unserer Route, beschreiben.

Um der Küste folgen zu können, mussten wir uns zunächst wieder von ihr entfernen. Aufgrund diverser Flussmündungen, großen Höhenunterschieden und einiger Naturreservate, gab es keine (für uns) machbare küstennahe Verbindung zu unserem eigentlichen Ziel Port Edward. Ab hier brauchten wir die Küste nicht mehr zu verlassen.

So blieb uns nur, der N2 knapp 250 Km bis Mthatha (bis 2004 Umtata), einer kleinen Metropole der Ostkap-Provinz mit knapp 100.000 Einwohnern zu folgen.

Die Karte verriet uns, das es lange 250 Km werden würden, die bergigen Straßen hatten es in sich, Onkel Benz konnte sich also auf viel klettern gefasst machen. Umso mehr beunruhigte uns die Tatsache etwas, das es in und um Mthatha herum keine Campingplätze gibt, wir also weitere 100 Km nach Port St. Johns in kauf nehmen mussten, um einen sicheren Schlafplatz zu finden…

Auf der fünfstündigen Fahrt nach Mthatha bekamen wir einen neuen Blick auf Südafrika, welches wir bislang nur von der doch recht modernen und geradezu westlichen Seite kannten.

Auf der Fahrt begegneten uns viele einzelne und auch in Grüppchen und kleinen Dörfern versammelte sehr einfache Behausungen. Meist runde oder achteckige mit Wellblech oder vereinzelt mit Reet gedeckte Steinbauten. Diese “Rondavels“ waren oft sehr liebevoll bunt angemalt, zeigten stolz das kleine Eigene. Autos standen nicht davor.

Daneben plötzlich wieder ein Anwesen, mit Mauer, großem Tor und Elektrozaun, hinter dem sicher ein wertiges Auto parkte. Viele der größeren Häuser wurden allerdings nie zu Ende gebaut.

Wir durchquerten manche kleine Ortschaften, deren Bodenwellen uns am Ortseingang – aber auch an für uns nicht nachvollziehbaren Stellen – zwangen, die erlaubten 40km/h “freiwillig“ auf Schritttempo zu reduzieren.

Einige Orte waren zwar klein, hier pulsierte aber das Leben, so das wir nicht wussten, wo wir zuerst hinschauen sollten. Die vorher noch wenig befahrene Straße staute sich plötzlich für die zwei-/dreihundert Meter auf, rechts und links kleine einfache Geschäfte, Verschläge mit Ziegen, Schafen und Hühnern, laute Musik und unglaublich viele Menschen…und plötzlich war alles vorbei, als wäre nichts gewesen.

Hier begegneten uns lediglich Ziegen, Rinder und ein paar Esel in “freier Wildbahn“

Um die Mittagszeit wurde es dann noch mal bunter: die Schule ist zu Ende und in langen Kolonnen wanderten Kinder, bereits ab ca. fünf Jahren, teils lange Strecken in ihren hübschen Schuluniformen nach Hause.

Meist gab es eine fröhliche Begrüßung, wenn wir sie passierten. Viele wurden auch in Fahrgemeinschaften in völlig überfüllten Fahrzeugen oder in weißen Kleinbussen befördert. Diese Kleinbusse bilden landesweit das Nahverkehrsnetz. Für ein paar Rand kann man sich über teilweise lange Strecken befördern lassen – vorausgesetzt der Bus ist randvoll, man verträgt sehr laute Musik und hat extrem starke Nerven. Die Fahrer brettern ohne Rücksicht auf Verluste durch die Lande…

Mthatha erreichten wir ohne Pause am frühen Nachmittag. Aus dem vorher eruierten Rastplatz (Tankstelle mit Imbiss) wurde leider nichts, hier wurde gerade renoviert.

So blieb uns nichts anderes übrig als langsam durch die Stadt zu rollen und nach einer Möglichkeit zum Halten zu suchen. Fehlanzeige. Entweder waren wir zu lang, zu hoch oder wir befanden uns auf der falschen Spur. Denn defensive Fahrer findet man hier in den Städten kaum…

Das Zentrum überforderte uns dann doch etwas. Es war so voll, das es auf der rechten (Linksverkehr!) Spur nur im Schneckentempo und auf der linken Spur eigentlich gar nicht voran ging. Fußgänger quollen über die Straße, Jungen flitzten auf Einkaufswagen zwischen den Autos hindurch, nutzen das leichte Gefälle für ein schnelles Fortkommen.

Die Menschen beäugten uns interessiert, es gab auch hier viele freundliche Begrüßungen. Nicht mehr ganz so lustig war es für Sarah, als plötzlich jemand neben ihr auf dem Trittbrett stand und sie – zugegeben freundlich – um ein paar Rand durch die offene Scheibe bat. Es war das erste Mal, das sich jemand so unserer “Festung“ Onkel Benz derart näherte…

Da wir mangels eines geeigneten Übernachtungsplatzes langsam ein Zeitproblem bekamen und noch einkaufen und tanken mussten, suchten wir schnell eine Einkaufsmöglichkeit am Stadtausgang. Schließlich wollten wir auf keinen Fall im Dunkeln fahren und hatten noch 100 Km – also ca. zwei Stunden – vor uns.

Als wir den Supermarkt gegen 17:30 verließen und noch schnell tankten, dämmerte es allerdings bereits, es sollte also wohl doch unsere erste “Nachtfahrt“ werden. Leider hatte der freundliche Tankwart auch keinen Tipp für uns. So machten wir uns mit ein paar Pommes im Gepäck schnellstens auf den Weg Richtung Port St. Johns, welches an der Mzimvubu-Mündung liegt.

In der Dämmerung versuchten wir noch alles aus Onkel Benz herauszuholen, wohl wissend, sobald es dunkel wird, nur noch sehr langsam voran zu kommen.

Es wurde auch wirklich sehr anstrengend, mangels TÜV waren viele schlecht oder gar nicht beleuchtete Fahrzeuge unterwegs, vom Fahrstil der Kleinbusfahrer mal ganz zu schweigen.

Und zu regnen fing es auch noch an…

Zum Glück wurde es, je näher wir der Küste kamen immer ruhiger, der Regen hörte auf und wir hatten einen fantastischen Sternenhimmel über uns. Ab und an wurden wir durch plötzliches Auftauchen, teils schlafender Ziegen und Rinder mitten auf der Straße überrascht.

Als wir endlich, nach nun doch drei Stunden Fahrt, den Campingplatz Cremorne Estate am Flussufer erreichten, und sich der Betreiber sogar noch herunterhandeln ließ, betrachteten wir erstmals das sich hinter uns schließende Tor mit Wohlwollen…

Müde fielen wir ins Bett.

Der nächste Morgen begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein und einem friedlichen Panorama.

Nach einem kleinen Frühstück in der Morgensonne verließen wir den Platz früh – so war der Deal mit dem Betreiber, dafür der “günstige“ Preis. Da wir erneut 200 Km Umweg durch die Berglandschaft abseits der Küste bis Port Edward vor uns hatten, war frühes Aufbrechen sowieso von Nöten.

Die Strecke nach Port Edward war sehr schön, sehr steigungsreich, hatte sehr viele Straßenbewohner…

…und noch mehr Schulkinder.

Wir verbrachten viel Zeit in erlebnisreichen Baustellen mit abenteuerlichen Straßenführungen in den Bergen, in denen gefühlt alle 50 Meter Frauen mit vollständiger Gesichtsbemalung – sie dient als Sonnenschutz – ununterbrochen rote Fahnen schwenkten. Von Straßenarbeitern war oftmals nichts zu sehen…

An den Ampeln verkauften findige Frauen Obst, Gemüse und “cold“drinks.

Bereits einige Kilometer vor Port Edward kündigte sich unser Ziel durch einen wunderschönen und beruhigenden Blick über den Indischen Ozean an. Wir verließen das Ostkap und erreichten die Region Kwazulu-Natal. Nach fünf Stunden erreichten wir nun die Küste, die wir auch nicht so schnell wieder verlassen sollten.

Der Einstieg war eine enorme Brandung und fantastische Delfinbeobachtungen.

Um den Kindern eine Abkühlung zu ermöglichen, verbrachten wir noch ein knappes Stündchen an einer Badestelle.

Nach kurzer Recherche entschieden wir, noch einmal gut 20 Minuten Fahrt auf uns zu nehmen um einen Campingplatz in Southbroom anzusteuern.
Aber vorher mussten wir uns noch mit frischen Lebensmitteln und anderen kleinen Leckereien eindecken….schließlich hatten wir am nächsten Tag einen Geburtstag zu feiern!

Mit gefülltem Kühlschrank ging es nun die letzten paar Kilometer zum Campingplatz Port O‘ Call. Auf den letzten paar hundert Metern kündigten Schilder das Vorkommen von Vervet Monkeys an…der Grünen Meerkatze. Wir hatten schon einiges über Affen gehört und schlossen instinktiv die Fenster…
Der Check-in war schnell erledigt: “Sucht euch einfach einen schönen Platz aus und kommt morgen in die Rezeption…“ Das ging fix, der Platz war, wie die vorigen auch, fast leer. Allerdings hingen die Äste von den Bäumen teilweise gefährlich tief über die Wege, so das die beiden Großen den Ausguck besetzen und wir etwas Slalom fahren mussten.
Ein schöner Platz war schnell gefunden…

Wir richteten uns ein und Henri und Levi erkundeten zunächst den Pool: genehmigt!

♥ “Happy birthday to you…!!“ ♥

Ja, am nächsten Tag war es dann so weit: Sarah wurde mal wieder 29…also zum 12. Mal…. 😉

Schönes Frühstück mit Torte (krass süß…),

Partyfontaine,

Strandbesuch

und abends Braai (Mr. Rump war zu Besuch…) mit anschließend Marshmallows rösten.

 

Wir blieben gleich ein paar Tage an diesem Ort. Nutzen oft den kurzen Weg zum Strand, die beiden Großen konnten von den Wellen nie genug bekommen.

Die Gezeiten verwandelten eine alte Landungsstelle in eine riesige Badewanne, die Wellen schlugen über den Rand und erzeugten viel Spaß. Zu einer anderen Zeit musste man weiter laufen, um das Wasser zu erreichen.

Auf dem Campingplatz machten wir unsere ersten Erfahrungen mit den Affen, der Grünen Meerkatze. Wir waren hier noch fasziniert von den Kletterkünsten, waren uns aber durchaus im Klaren, das diese Tiere, so süß die kleinen auch aussehen mögen, es nur auf eines abgesehen hatten: auf unser Essen. So konnten wir leider keine Dachluken mehr bei unserer Abwesenheit zum Lüften offen stehen lassen und mussten Steine auf die Deckel der Mülltonnen legen. Füttern war natürlich ein absolutes no go. Wir arrangierten uns aber…was sich in den nächsten Tagen und Wochen aber noch ändern sollte…

Unser nächstes Reiseziel war Scottburgh und lag nur 100 Km weit entfernt. Der Platz wirkte im Internet vielversprechend, da auch fußläufig zum Zentrum gelegen.

Scottburgh entpuppte sich dann als ein sehr quirliges kleines Örtchen, der Campingplatz groß, schmal und sehr langgestreckt. Er war schon eher überfüllt, ein Zustand, den wir weder vorher noch nachher kannten. Und zusätzlich so teuer, das wir kurzerhand die beiden Großen verschwiegen und fast bis an’s Ende durchfuhren (vorher gab es eh keine freien Plätze…)

Wir stellten uns direkt an die Steilküste und parkten hinter….Deutschen mit ihrem deutschen Allrad-Sprinter.

Das Pärchen reist schon seit Jahren durch Afrika, kehren jedes Jahr zu ihrem Fahrzeug für ein paar Wochen oder Monate zurück.

Von den beiden bekamen wir noch ein paar wertvolle Tipps, über Botswana wussten sie etwas zu berichten, mit dem wir nicht gerechnet hatten:

Die Nationalparks sind mittlerweile fast alle in privater Hand, die Betreiber können wohl gut und gerne auf Selbstfahrer-Touristen verzichten. Sie möchten nur wohlhabende Lodgebesucher und vermiesen den Selbstfahrern die Tour mit übertriebenen Gebühren. Pro Tag mit einem Fahrzeug in unserer Gewichtsklasse kostet 150US$ Straßennutzungsgebühren! Plus Eintritt und Übernachtung. Tja…dann wohl ohne uns…

Eine Ausnahme bildet der  Kgalagadi Transfrontier Park an der Grenze zu Namibia und Südafrika. Dieser Park gehört zu den San-Parks und kann auch mit der Wild-Card genutzt werden.

Wir führten noch so manche Gespräche, warfen noch den Grill an, welcher Sekunden nach dem Essen dann auch sogleich von einem heftigen Regenguss gelöscht wurde.

Am nächsten Morgen packten wir früh zusammen und verließen Scottburgh zeitig, die beiden Großen gut versteckt.

 

Der Weg zu unserem nächsten Stopp dauerte gerade mal 10 Minuten. Wir besuchten Crocworld, ein Park für (natürlich…) Krokodile und so manch anderes Getier und waren positiv überrascht. Es war eine schön angelegte, professionell betriebene Anlage, die einiges zu bieten hatte. Außer den Krokodilen gab es noch Schlangen – darunter auch so richtig giftige wie die Black Mamba, Leguane, Leopardenschildkröten, Marabus, Flamingos, Enten und im Streichelzoo Ziegen, Meerschweinchen, Kaninchen und ein riesengroßes, einsames Schwein.

Leider gab es auch Vogel-Volieren mit großen Raubvögeln wie z.B. dem Weißkopfseeadler…naja…

Wir kamen gerade rechtzeitig zur Krokodil-Fütterung. Das war sehr interessant und die Laute der Krokodie gingen durch Mark und Bein…Jurassic Park ist nichts dagegen…

Nach dem kleinen Chicken-Snack holte der Pfleger noch kleine siebenmonatige Krokodile aus einer Box und wir hatten die Gelegenheit, sie auf die Hand zu nehmen. Obwohl wir es zunächst etwas befremdlich fanden, die kleinen Wesen zur “Belustigung“ anzufassen, nahmen wir die Gelegenheit dann doch behutsam wahr…

Sie fühlen sich schon toll an…ein geübter Griff ist aber unerlässlich – die kleinen Zähnchen sind schon ganz schön spitz.

Anschließend genossen wir den Rest des schön angelegten Parks,…

…und Fiete nutze die Gelegenheit, sich etwas abzukühlen.

In dem kleinen Streichelzoo bekamen wir dann noch Besuch von Affen….bzw. die Kaninchen und Meerschweinchen. Die Meerkatzen kletterten in das Gehege und machten sich über das Futter der Nager her, welche dieses wohl kennen und recht unbeeindruckt blieben…bis einige junge Affen anfingen aus Spaß die Kaninchen durch das Gehege zu jagen…

Am Schluss begegneten wir noch einer recht kleinen, aber (unserer Unwissenheit geschuldet) SEHR gefährlich aussehenden grünen Schlange….

Später waren wir schlauer, es ist keine Giftschlange.

 

Nach diesem schönen Abstecher zu den Krokodilen beschlossen wir, keine große Strecke mehr zu fahren und erreichten am frühen Nachmittag, bereits nach einer halben Stunde Fahrt, einen Campingplatz, den wir näher unter die Lupe nehmen wollten. Dieser befindet sich in Illovo Beach in der Nähe von Kingsburgh. Hier gibt es keine Plätze mehr direkt am Meer, eine Eisenbahntrasse trennt die Grundstücke vom Strand, es gibt aber eine – wenn auch etwas baufällig anmutende – Brücke über die Gleise.

Das Villa Spa Holiday Resort war nun unsere Wahl, zwar mit umgerechnet 32€ pro Nacht unsere bislang teuerste Unterkunft, hat aber eine blitzsaubere Anlage mit einer wunderschönen (schon fast peinlich dekadenten) Poolanlage zu bieten…

Noch Fragen..? 😉

 

Auch der Stellplatz konnte sich sehen lassen, wir blieben hier drei Nächte und verließen dieses “Hochsicherheitsgelände“ lediglich durch einen zahlencodegeschütztes Hintertürchen für einen Spaziergang zum Strand.

Diese Sicherung der Anlagen machte uns nun schon häufiger zu schaffen… Alles was mit Privatbesitz und Touristen zu tun hat befindet sich hinter meterhohen Mauern, Toren und (Elektro-) Zäunen mit Wachpersonal. Ein Zustand, der kaum noch eine Kommunikation und Begegnung mit den Menschen in diesem Land möglich macht.

Es gibt sicherlich begründete Sicherungsmaßnahmen, schließlich gibt es stellenweise eine sehr hohe Kriminalitätsrate. Der Spalt und Missgunst zwischen arm und reich, Schwarzen und Weißen wird unseres Erachtens so aber nur größer, der Respekt untereinander und das Gefühl eines Miteinanders immer kleiner.

Auch hier gab es kaum Möglichkeiten eines Austauschs, der Platz war quasi leer, es war allerdings recht viel sehr freundliches Personal täglich damit beschäftigt den Platz und die Sanitäreinrichtungen sauber zu halten.

Fiete gewöhnte sich mittlerweile an, allen – insbesondere den Schwarzen – fleißig zuzuwinken. Das wird natürlich stets beantwortet und öffnet Tür und Tor.

Die Tage verbrachten wir mit baden, Schulaufgaben, großer Wäsche und….natürlich baden!

 

Am 25.02. starteten wir dann weiter Richtung Richards Bay und steuerten die Flussmündung des Tugela an.

Zunächst erreichten wir Durban, beschlossen aber diese geschichtsträchtige, große Industrie- und Handelsstadt mit dem größten Hafen Afrikas zu “umschiffen“. Auf Stadtbesichtigungen mit drei Kindern und einem LKW waren wir eher nicht so gut vorbereitet…

Die gewählte Strecke parallel zur kostenpflichtigen Schnellstraße führte uns erneut durch sympathische kleine Bergdörfer und war geprägt von urwaldähnlicher Vegetation. Auch spannende Flussquerungen begegneten uns.

Den Lobotes Caravan Park in Tugela Mouth erreichten wir am Nachmittag, ein charmantes, aber auch etwas skurriles Örtchen für Angelliebhaber.

Mit Liebe zum Detail sind die festen Gebäude dekoriert, es gibt eine offene Bar, was die beiden Großen natürlich spannend fanden und sich sogleich daran niederließen. Der Platz ist einfach, relativ günstig, der Pool lud leider mal so gar nicht zum Verweilen ein.

Das regnerische Wetter begünstigte diesen Umstand auch nicht, und so unternahmen wir lieber einen Spaziergang am Strand.

Hundert Meter vom Campingplatz gab es einen Parkplatz direkt am Strand, auf dem tatsächlich ganz offiziell “wildes“ Campen erlaubt ist.

Wenn wir das gewusst hätten…

Unser Spaziergang endete am Fuße eines Leuchtturmes, welcher aber (mal wieder…) hoch umzäunt und von Wachpersonal gesichert ist….

Am nächsten Morgen reisten wir dann auch schon – der N2 folgend – weiter mit Kurs auf Richards Bay.

 

Die Hafenstadt Richards Bay ist erneut ein Industrie- und Wirschaftsknoten in der Provinz KwaZulu-Natal. Ihre Hafenanlagen gehören zu den größten der Welt, er beinhaltet die weltweit größte Verladeeinrichtung für Kohle. Nahe der Lagune wird Titanerz abgebaut, ebenso gibt es eine beeindruckende Aluminiumhütte.

 

Diese passierten wir auf unserer geplanten Durchfahrt, ein Handyproblem zwang uns zu einem Stopp in einer Mall. Es war eine Reparatur nötig, die ein paar Stunden brauchte, und so verließen wir die Mall erst spät, worauf hin wir den dortigen Campingplatz ansteuerten.

Der Richards Bay Caravan Park ist eine sehr große Anlage, war kaum besucht, und so überzeugte uns ein nebensaisonales “vier für drei Nächte“-Angebot doch länger zu bleiben als geplant. Aber wir hatten ja Zeit…

Auf diesem Platz lernten wir die Affen dann mal etwas näher kennen…

Zwei mal am Tag – vormittags und nachmittags – unternahm immer die gleiche Affenbande ihre Streifzüge durch die Anlage. Da es nur wenige Besucher gab, gehörten wir natürlich zu den POI’s, mit einer Stärke von ca. 25 Tieren – von ganz klein und sooo süß bis groß und “ich gehe dir nicht so schnell aus dem Weg“ war alles dabei – suchten die erfahrenen nach verwertbarem, während sich die Kleinen spielerisch gegenseitig jagten.

Henri konnte sich bei diesem Schauspiel des öfteren mal nicht so recht auf seine Aufgaben konzentrieren…

Als sich nach einer Weile die ersten Tiere, trotz unserer Anwesenheit, unserer Tür näherten, schlossen wir Fenster und Türen auch wenn wir vorort waren.

Der kleine Shop auf dem Gelände hatte kleine Steinschleudern für sehr kleines Geld im Sortiment…auf dem nächsten CP erfuhren wir dann, das diese hier fast jeder gebraucht, um die Affen auf Abstand zu halten…

Der nächste Platz war dann aber auch noch mal zwei Nummern doller.

 

Der 02.03. war wieder ein Reisetag und sollte uns zu dem letzten Ort unserer Route an der Küste von Südafrika bringen….

 

…nach Sankt Lucia

Nature’s Rest – natürlich erholen

Die wunderschöne Idylle und die moderaten Preise von Nature’s Rest überzeugten uns, hier gleich ein paar Tage zu bleiben. Wir reisten am Samstag an, außer uns zelteten noch zwei kleine Grüppchen, die am folgenden Tag aber aufbrachen; so waren wir nun die einzigen Camper.

Die vier Ruhetage verbrachten wir mit Schulaufgaben erledigen…

… und schwimmen, beobachteten unzählige Vögel und unternahmen eine kleine Wanderung zum Meer.

Während sich die beiden Großen etwas weiter vortrauten, liebte Fiete die nur wenige Zentimeter tiefen Rinnsale, die er unermüdlich durchquerte.

Am Lagerplatz unternahmen wir abends ein paar Angelversuche…mit einer aus Zeltstangen selbst gebauten Stippangel und Fleischwurst als Köder. Mit mäßigem Erfolg, lediglich ein kleiner Flussbarsch ging uns an den Haken. Da selbst Fiete wahrscheinlich davon nicht satt geworden wäre, schenkten wir ihm die Freiheit und griffen zum Corned Beef aus der Dose…

Apropos Dose…
Unser Gefährt ist mit Grundnahrungsmitteln gut ausgestattet, dazu gehören u. a. Reis, Nudeln, Mehl, Haferflocken, Milch (haltbar und als Pulver), Kartoffeln, Zwiebeln, Sojagranulat, Zucker, Salz, Erdnussbutter, Honig, Müsli, Erdnuss-Rosinen-Mix für Porridge, Gemüse in Konserven, Corned Beef, Eier, Gewürze und Kekse/Cracker… Etwa einmal pro Woche kaufen wir Frisches nach, ebenso kanisterweise Wasser – wir haben immer fünf bis zehn 5l-Kanister an Bord und trinken pro Tag 8-10 Liter. Zusätzlich verlassen wir die Campingplätze stets mit vollem (200l) Tank, welches wir regelmäßig keimfrei halten. Dieses Wasser nutzen wir für’s Kochen und Gemüse und Obst waschen, für die Körperpflege und die Toilettenspülung. Wenn wir Glück haben, können wir unseren Wasserschlauch an einem Wasserhahn anschließen, um den Tank aufzufüllen, ansonsten heißt es 10l-Kanister schleppen…

Wir kochen jeden Tag, nur in Ausnahmefällen – z. B. bei langen Fahrten – versorgen wir uns mit einer Kleinigkeit unterwegs. Fleisch gibt es meist in Form von Braai am Tag des Einkaufs, oder am nächsten, nur einmal. Den Rest der Woche begleiten uns Kartoffeln, Reis und Nudeln im Wechsel, mit dem, was unsere Kühlbox und der Gemüseschrank so hergeben… und dann und wann eben mal ne Dose Corned Beef.

Zum Frühstück haben wir nach dem Einkauf zwei bis drei Tage Brot in Form von Vollkorntoast, Grau-, oder gar Schwarzbrot gibt es kaum und ist vier mal so teuer. Wir lieben aber insbesondere frisches Porridge mit Äpfeln, Bananen, Rosinen und Erdnüssen oder Müsli. Brot backen wir auch dann und wann in der Pfanne als Fladenbrot.

So tankten wir in diesen Tagen Energie für den folgenden Reisetag, der es ganz schön in sich hatte!

Während wir die Abfahrt vorbereiteten, drehten Henri und Levi noch schnell ein paar Runden, und wir verließen schließlich dieses Kleinod…

Von großen Elefanten und einem kleinen Paradies

Es sind nunmehr gut drei Wochen vergangen, seitdem Onkel Benz zu uns gestoßen ist, und seit zwei Wochen sind wir jetzt auf Achse.

In der ersten Woche waren wir viel mit umpacken und Vorräte (u.a. auch Medikamente für die Malariaprophylaxe) anlegen beschäftigt. Am Ende dieser Woche gaben wir unseren treuen Toyota wieder ab. Adé Mietwagen, adé Klimaanlage… Abends vor der Abfahrt luden wir noch unsere Gastgeberfamilie zu einer kleinen Spritztour in unserem Wagen durch die nähere Umgebung ein.

Schlussendlich verabschiedeten wir uns von Tessa und Andy, ihren drei Kindern Emma, James und Thomas und den beiden Hunden Fred und Frankie und verließen am 06.02. um die Mittagszeit die Gerald Street mit Kurs auf Colchester, am südlichen Eingang des Addo Elephantpark. Hier wollten wir unsere erste Nacht am Sundays River verbringen, um am frühen Morgen den Nationalpark zu erobern. Am Stadtausgang von Port Elizabeth steuerten wir zunächst noch eine Tankstelle an, um Onkel Benz mit 200 Litern Diesel zu versorgen (insgesamt 600 Liter passen in die Tanks). Wir erregten bereits hier großes Aufsehen, gleich drei MitarbeiterInnen drängten sich strahlend um uns und waren amüsiert, das die Betankung durch die geöffnete Wohnraumtür im Bad vollzogen wurde.

Nun lag eine knappe Stunde gut ausgebaute Schnellstraße vor uns, die wir an Steigungen oft auf dem Seitenstreifen befuhren, um andere Autos vorbeizulassen…so viel zu „Schnellstraße“… Die Abzweigung in Colchester war leicht gefunden und beinhaltete lediglich eine Tankstelle, einen kleinen Spar-Markt und die Zufahrt zum Campingplatz. Bei Spar versorgten wir uns noch schnell mit Brot und Gemüse und checkten anschließend beim Campingplatz ein. Dieser unterteilte sich in einen Hauptplatz am Gate mit Stromplätzen und Pool und einem Platz für Individualisten, ca. 3 Kilometer flussabwärts entlang der Dünen. Hier gäbe es nur ein kleines Waschhaus und keinen Strom an den Plätzen.

Da wir nicht zwingend auf Strom angewiesen sind, entschieden wir uns für die Individual-Variante und wurden nicht enttäuscht! Bereits die 3 Kilometer auf und ab durch die Dünen fühlten sich schon „abenteuerlich“ an, und der Anblick am Platz war berauschend…

… und als die Dämmung einsetzte, schon fast kitschig schön…

Wir erkundeten den Platz und stellten fest, das wir, bis auf ein Pärchen mit einem Geländewagen und Dachzelt in weiterer Entfernung, die einzigen Gäste waren. An dem Waschhaus hing folgendes Schild:

Wir vermuteten eine Duschvorhang-Mafia, kamen aber nicht wirklich auf eine Erklärung für den Hinweis. Zwei Tage später, auf einem anderen Platz, ging uns dann doch ein Licht auf. Dank eines ähnlichen, etwas ausführlicheren Schildes wussten wir nun: „Bitte den Duschvorhang während des Duschens nicht aus der Dusche heraushängen lassen, damit das Badezimmer nicht unter Wasser gesetzt wird…“ Hätten wir auch selbst drauf kommen können…

Später gab es noch ein paar Nudeln, Henri zauberte noch schnell (s)einen Tomaten-Mozzarella-Salat (hier mit Feta…),

und wir gingen früh ins Bett.

Am nächsten Morgen funktionierte unser 15 Monate alter Wecker zuverlässig, und so konnten wir den Campingplatz früh verlassen und erreichten 10 Minuten später das Mathyolweni-Gate am südlichsten Ende des Addo Elephant National Park. Hier setzen wir zunächst unseren Plan in die Tat um und kauften eine „Wild Card“, mit der wir ein Jahr lang in 80 Nationalparks im südlichen Afrika ohne weitere Kosten einchecken können. Die Wild Card kostet zwar knapp über 300 Euro (für eine bis zu sieben-köpfige Familie), aber die geplanten zwei Tage Addo hätten regulär bereits über ein Drittel der Kosten für die Wild Card ausgemacht. Einheimische zahlen übrigens nur ein Viertel der jeweiligen Preise.

Das Ausfüllen der Unterlagen brauchte seine Zeit (sämtliche Reisepässe mussten vorgelegt werden), und die eben noch leere Rezeption füllte sich nun stetig….vor allem mit Deutschen. Diese Spezies haben wir in den letzten gut drei Wochen in Port Elizabeth überhaupt nicht zu Gesicht bekommen.

Mit einem kleinen weißen Zettel in der Tasche starteten wir nun in die „Wildnis“…. allerdings nicht ohne eine kurze Visite unseres Fahrzeuges durch einen Ranger. Vermutlich suchte er nach Feuerwaffen.

Es war an diesem Tag heiß und schwül, erwartungsvoll fuhren wir die ersten paar hundert Meter auf einer gut befestigten Sandpiste durch hohes Dickicht und trafen auf Elefanten……kot. Hiervon gab es reichlich, aber von den Verursachern keine Spur. Den Elefantendung darf man, nach Möglichkeit, nicht überfahren, da sich der „Dung Beetle“ um die mächtigen Hinterlassenschaften kümmert…

Der Park ist recht groß, bis zu dem Main Camp im Norden sind es immerhin knapp 40 Kilometer. Direkte Strecke, ohne Umwege über die zahlreichen Loops… und das ganze ja im Schneckentempo. In diesem Camp hatten wir bereits im Vorfeld eine Übernachtung gebucht.

Wir begegneten zunächst nur ein paar weiteren Fahrzeugen, die Tiere ließen noch auf sich warten. Mit und ohne Tiere waren wir mit unserem Gefährt durchaus eine der größeren Attraktionen im Park, besonders die Besucher, die eine geführte Tour im offenen Land Rover gebucht hatten, machten die größten Augen.

Beim ersten Wasserloch gab es dann doch die erste Ansammlung. Wasserbüffel und Zebras erfrischten sich hier, auch ein paar Warzenschweine waren zu sehen. Dieses Wasserloch war mit Stromdrähten so präpariert, das es größere Tiere nicht erreichen konnten.

So ging es nun weiter, und der Park eröffnete durch seine sehr hügelige und abwechslungsreiche Landschaft beeindruckende Ausblicke. Onkel Benz stöhnte bergauf schon etwas, im zweiten Gang kletterte er aber stets zuverlässig. Abwärts half manchmal nur der erste Gang in der Geländeuntersetzung, um die Bremse zu schonen.

Ein Wasserloch später machte der Park seinem Namen nun doch alle Ehre. Levi war schon etwas enttäuscht, schließlich muss man im Addo Elephant Park doch auch Elefanten sehen können…. Und da waren sie nun endlich

Diese Herde entfernte sich gerade von der Wasserstelle, an dieser kehrte aber noch nicht ganz Ruhe ein…. Ein großer Bulle war wohl noch nicht gesättigt und hatte zudem noch einen kleinen Disput mit einem Warzenschwein. Für aussenstehende eine belustigendes Schauspiel.

….und Action!

So eine kühle Dusche hätte uns jetzt auch gefallen!!

Bis zu unserer Mittagspause an einem Picknickplatz – die wir zum Frühstücken nutzen wollten, denn für dieses hatten wir noch keine Gelegenheit – ist nicht mehr viel passiert. Viele Flugakrobaten und viele Erdbewohner – beziehungsweise deren Behausung – konnten wir noch ausmachen.

Kurz nach dem Wasserloch wurden wir dann noch von einer deutschen Reisegruppe, die ich morgens bereits beim Einlass getroffen hatte, und die mit einem Guide und zwei Fahrzeugen unterwegs war, angehalten. Sie erzählten aufgeregt, das sie in der Gegenrichtung Löwen gesichtet haben und beschrieben uns den Weg. Wir entschieden uns aber gegen den Umweg, unsere Jungs brauchten eine Pause.

Etwa überhitzt und ziemlich hungrig erreichten wir den Picknickplatz. Dieser war kreisförmig angeordnet, 10-15 lauschige, fast versteckte Rastplätze säumten den Platz. Jeder hatte einen überdachten Tisch und einen eigenen Grill. Also den Hochstuhl für Fiete ausgepackt, Kaffee gekocht und….da kamen auch schon die ersten Neugierigen. Ein sehr sympathisches junges deutsches Pärchen mit ihrer kleinen Tochter, die ihre Elternzeit für einen Süd Afrika Trip nutzen, beäugten uns und unseren Onkel Benz. Schnell kamen wir ins Klönen, während unsere beiden Großen den Tisch deckten. Gerade als wir nach einer kleinen Begehung aus dem Auto stiegen, stand die Reisegruppe von vorher geschlossen vor uns… auch sie wollten Mal einen Blick riskieren.
Unser dann etwas später gestartete Frühstück wurde von einigen Federviechern beobachtet und durch eine Entdeckung unsererseits auf der Wiese unterbrochen. Dort graste völlig gelassen eine recht stattliche Schildkröte

Wir beendeten alsbald die Pause, nicht ohne noch einige Fragen von weiteren Interessierten zu beantworten und verließen den umzäunten Picknickplatz.

Gut zwei Drittel unserer Tagesetappe hatten wir bereits hinter uns, und so gingen wir den Rest der Strecke gemütlich an. Das nächste Wasserloch mit einer Herde Elefanten ließ nicht lange auf sich warten,

Bald kam das Main Camp in Sicht, und schneller als geahnt erreichten wir wieder die „Zivilisation“. An der Rezeption war ordentlich was los, zum Glück hatten wir schon reserviert und konnten unseren Platz, den letzten freien, beziehen. Das Camp hat einen Pool, der nächste Programmpunkt stand also fest…auch wenn der Fußweg dorthin bei der Hitze etwas erschwerlich war.

Henri und Levi erfrischten sich ganz, wir übrigen zumindest die Beine

Zurück am Platz bauten die beiden Großen die Möbel auf und stellten die Stromversorgung her, in der Zwischenzeit kochten wir in der Nähe gelegenen Camperküche unser Abendessen. Somit konnten wir gleich etwas Gas sparen.

In der Küche kamen wir gleich noch mit einem Niederländischen Pärchen, welches sich gerade auf einer 6-monatigen Weltreise befand, und einer ebenfalls 5-köpfigen Familie mit Kleinstkind und zwei Kindern im Kindergartenalter ins Gespräch, die seit sechs Wochen in Süd Afrika, und seit ein paar Wochen mit einem Wohnmobil unterwegs waren. Tage später stellte sich heraus, das zufälligerweise eben diese Familie für eine Nacht in Port Elizabeth ebenfalls bei unserer Gastfamilie übernachteten.

Am nächsten Morgen leerte sich der Platz etwas, wir hatten bis zum Checkout um 10h genügend Zeit noch in Ruhe zu frühstücken. Wir gingen alles etwas langsamer an, der Tag sollte noch heißer werden als der vorherige. Wir planten nur noch zwei bis drei Loops im Norden des Parks, und wollten ihn dann durch das Main Gate verlassen um außerhalb wieder nach Süden zu fahren.

Es wurde wirklich sehr heiß, die drei Jungs waren allesamt nicht mehr sehr aufnahmefähig. Uns begegneten noch eine Herde Elefanten, viele Zebras, zwei Strausse, ein paar Warzenschweine und – völlig unvermittelt – direkt am Straßenrand ein Wasserbüffel.

Für einen kurzen Moment dachten wir, es sei ein Plastiktier, welches die Parkbetreiber aufgestellt hatten…

Gegen Mittag waren wir bereits wieder zurück im Main Camp und überraschten unsere Jungs, in dem wir direkt beim Pool parkten. In diesem verschwanden wir, bis auf Fiete, diesmal alle.

Der Plan, den Park Richtung Süden, zurück zu dem Campingplatz am Fluss, mal eben schnell zu umfahren, ging leider nicht auf… Bis zum Ort Addo ging es noch auf einer geteerten Landstraße gut voran, dann allerdings mussten wir auf eine ungeteerte Straße abbiegen. Hier war ein schnelles Vorankommen ausgeschlossen, insgesamt eineinhalb Stunden brauchten wir zurück nach Colchester…da hätten wir auch durch den Park zurück fahren können. An dieser Strecke liegen einige Obstplantagen, immer wenn wir Arbeiter passierten, wurden wir herzlich begrüßt!

Es war so heiß, das wir mit offener Dachluke fuhren und uns ständig mit einer Sprühflasche mit Wasser benetzten. Zum Glück schliefen mittlerweile alle Kinder tief und fest.

Zurück in Colchester checkten wir auf dem Campingplatz ein, diesmal für zwei Nächte, und diesmal auf dem Hauptplatz….nahe des Pools. Abends grillten wir, und den folgenden Tag nutzten wir zum spazieren gehen und Henri konnte wieder seinen schulischen Verpflichtungen nachkommen. Morgens trafen wir tatsächlich noch einmal die beiden weltumreisenden Niederländer.

In der folgenden Nacht durften wir ein typisch südafrikanisches Gewitter über uns ergehen lassen….es war sehr beeindruckend und sehr nah…

Am nächsten Morgen verließen wir Colchester und machten uns auf den Weg zum 250 Kilometer weit entfernten East London. 250 Kilometer hören sich zunächst nicht sonderlich viel an, die Strecke war aber doch recht hügelig, so das wir für diese Etappe fast sechs Stunden brauchten. Onkel Benz kämpfte sich, wenn auch zuverlässig, die Steigungen hoch. 20-30 km/h waren keine Seltenheit.. An vielen Steigungen gab es eine zusätzliche Fahrspur, somit stellten wir kein größeres Hindernis dar. An manchen Steigungen gab es diese Fahrspuren nicht. Nett wie wir sind, quetschten wir uns so gut es ging auf den Seitenstreifen, um den nachfolgenden Verkehr vorbeizulassen. Das half aber oft nichts, sobald ein Hintermann Gefahr lief, den Mittelstreifen – zugegebenermaßen eine durchgezogene Linie – nur zu berühren, wurde trotz mangelndem Gegenverkehr lieber nicht überholt, sondern über Kilometer Schleichfahrt inklusive schwarzer Wölkchen in Kauf genommen…. Sooo brav!

Bei Grahamstown verließen wir die N2 und steuerten wieder gen Küste. Die schmalen Straßen nach Port Alfred erwiesen sich tatsächlich als angenehm, da es meist bergab ging – wenn auch manchmal extrem bergab. Da hieß es stets anhalten, Untersetzung rein und im 2. Gang runter.

Kurz vor Port Alfred querten wir den Ort Bathurst. Ein buntes Örtchen mit sympathischen kleinen Café’s und freundlich winkenden Menschen. Am Ortsausgang passierten wir eine gigantisch große Ananas.

Von Port Alfred aus blieb die Küstenstraße für ca. 50 Kilometer in Meeresnähe, wir kreuzten wunderschöne Flussmündungen. Weitere 80 Kilometer ging es wieder etwas ins Landesinnere, häufig funkelten uns hier Ansammlungen von Wellblechhütten an. Eine Straßenkreuzung weckte dann noch besonderes Interesse: hier ging es nach Hamburg!

Nach Orten wie Christmas Rock und Winterstrand erreichten wir nun endlich einen Vorort von East London. Nur noch wenige Kilometer trennten uns von unserem angepeilten Ziel: Nature’s Rest.

An einem kleinen Fluss, kurz vor seiner Mündung ins Meer, gelegen, übertraf dieser Platz all unsere Erwartungen. Es war ein kleines Paradies!

Der Vogel ist gelandet – und Onkel Benz bekommt königlichen Besuch

Nun ist es soweit! Samstag morgen, mit einer Verspätung von etwa drei Stunden, lief die FAUST in den Hafen von Port Elizabeth ein.

Durch die App wussten wir, das das Schiff noch vor der Küste lag, und so fuhr ich mit Levi und Fiete kurzerhand morgens um halb acht zum Strand, um ein Bild von der FAUST zu erhaschen. Wir hielten uns eine ganze Weile beim Strand auf, da die Sicht schlecht und das Schiff kaum sichtbar war.

Bei der etwas späteren Einfahrt konnten wir aber etwas mehr sehen.

Da wir wussten, das wir Onkel Benz ja erst am Montag abholen können, blieb uns nichts weiter übrig, als zu warten…

Den Sonntag nutzen wir noch mal für einen ausgiebigen Strandtag (Sonnenbrände inklusive…) und schlenderten über einen kleinen Straßenmarkt.

Montag morgen ging es nun an’s Eingemachte. Andy, unser Hausherr, war so lieb und hat mich zum Spediteur in der Nähe gefahren. Da ich nicht wusste, ob weitere Personen erlaubt sind und die Dauer der Abholung nicht vorhersehbar war, ließ ich lieber alle anderen im Ferienhaus.

Das war auch besser so, in dem Auto des Spediteurs war kaum Platz, und die ganze Prozedur hat mal locker fünf Stunden gedauert. Wir regelten das Finanzielle, fuhren zum Hafen, meldeten uns im Hafenbüro an und warteten auf den Zoll.

Direkt nebenan hatte ein beeindruckend großen Schiff festgemacht: Onkel Benz hatte seit gestern einen exklusiven Blick auf die Queen Mary II!

Als ich mit dem Spediteur und dem Mann vom Zoll unser Auto erreichte, war die Freude groß! Schneller Blick auf alle Schlösser: alles in Ordnung! Der freundliche Zöllner war sehr begeistert von dem Fahrzeug, wollte auch nur einen schnellen Blick auf die Fahrgestellnummer und in die Stauräume werfen. Ich nutze die Möglichkeit, den Wagen einmal kurz zu starten….alles gut!

Dann verschloss ich wieder alles, und es ging zurück zum Büro. Der Zöllner übernahm das Carnet und verabredete sich mit uns eine halbe Stunde später in der Finanzbehörde…in der Stadt.

Dort war eine schier endlose Menschenschlange vor dem Gebäude. Auch drinnen – wir mussten nicht warten, aber, wie alle anderen auch, durch eine Sicherheitskontrolle – war der Wartebereich extrem voll. Der Spediteur erklärte mir, das die Leute sich hier alle ihre überzahlten Steuern abholen.

Im hinteren Teil des Gebäudes befand sich der Zollbereich, hier war wieder warten angesagt, der Zöllner war noch nicht zurück. Dann ging es schnell, der Zöllner verabschiedete sich und riet mir noch, alle Quittungen von Anschaffungen aufzubewahren. Für etwaige Kontrollen an den Grenzen und Flughäfen.

Dann ging es wieder ab zum Hafen, die “Bewohner“ der Queen Mary II bekamen gerade nach ihren Landgängen einen kühlen Drink…

Bevor es zum Hafenmeister ging, machten wir noch einen Umweg zum Finanzbüro des Hafens.

Mit Warnweste, Sicherheitsschuhen (!) und Schlüssel ausgestattet, ging es nun endlich wieder zu Onkel Benz. Einsteigen und beim Hafenmeister die “Entlassungspapiere“ abholen, nach der Endkontrolle bei der Hafenausfahrt waren Onkel Benz und ich endgültig frei!!

Der Spediteur hatte zeitweise den gleichen Weg, und so führte er mich zu der mir vertrauten Cape Road. Nach ein paar Minuten erreichten wir unser Ziel.

Nun hat die Gerald Street eine Sehenswürdigkeit…

…und wir unseren Onkel Benz wieder!!

Hi Cheetahs!

Gestern haben wir beschlossen, der „wilden“, afrikanischen Tierwelt näher zu kommen.

Nach gut 20 Minuten Fahrt erreichten wir den „Kragga Kamma Game Park“ westlich von Port Elizabeth.

Diese Tiere sollten sich uns zeigen… Abgesehen von den Geparden (Cheetahs) und den Affen (Grüne Meerkatze), bewegen sich alle Tiere in einem großen, offenen Areal.

Die Tour mit unserem Mietwagen begann ruhig und entspannt, es begrüßten uns zunächst ein paar Zebras und Strauße.

Später begegneten wir einigen Giraffen und Warzenschweinen und vielen weiteren Paarhufern. Hier fiel uns die Unterscheidung manchmal schwer.

Außer uns gab es kaum Besucher, in der ersten Stunde sahen wir in weiterer Entfernung lediglich ein anderes Auto.

Dann wurde es interessanter… Wir hatten uns schon die Frage gestellt, in welcher Art Gehege wir auf die Geparden treffen werden. So erreichten wir eine große Torschleuse mit Elektrozäunen, die wir sogleich passierten. Und immer noch kein Mensch weit und breit…

Nun schauten wir uns etwas intensiver um, die Fenster natürlich fest verschlossen. Und tatsächlich, nach ein paar Minuten entdeckten wir, keine 10 Meter neben unserem Auto, vier gemütlich im Halbschatten dösende Cheetahs!

Weitere Geparden bekamen in diesem Areal zunächst nicht mehr zu Gesicht…bei der Ausfahrt wurde es dann aber doch noch mal spannend!

Als würde er auf seine Chance auf eine Ausflug nach draußen warten, trieb sich ein großer Gepard vor dem Tor herum.

Kurzzeitig etwas ratlos, wie wir uns verhalten sollen, löste sich die Situation aber schnell auf, als ein Jeep mit einer geführten Gruppe von Besuchern durch das Einfahrtstor hereinfuhr und sich der Gepard in Bewegung setzte.

So konnten wir das Areal verlassen, ohne einen Geparden herauszulassen.

Die nächste halbe Stunde forderte alle (nicht wirklich vorhandenen) Offroad-Eigenschaften unseres frontgetriebenen Toyota Corolla. Es ging in den Wald, die Wege waren steil, sehr kurvig und die sandigen Fahrspuren teilweise tief ausgefahren. Oft hörte man es unterwärts kratzen, ein Wunder, das wir da heil durchkamen… Gut, das wir einen so sicheren Fahrer hatten…

Etwas beruhigend war der Geländewagen, der sich mit überschaubaren Abstand hinter uns befand.

Im Wald entdeckten wir, neben ein paar plötzlich auftauchenden Nyala-Männchen, keine weiteren Tiere.

Als wir das Waldstück gemeistert hatten, erreichten wir einen Rastplatz mit Spielplatz und einem kleinen Café direkt am Cheetah-Gehege. Während die Jungs den Spielplatz eroberten, überprüfte ich den Unterboden unseres nun nicht mehr blitzsauberen Mietwagen.

Glück gehabt, alles scheint heil zu sein. Unser Onkel Benz hätte kein Problem mit der Bodenfreiheit gehabt, allerdings wäre er für die schmalen und kurvigen Wege einfach zu groß gewesen…

Beim Café angekommen, konnten wir just die Fütterung der Geparden miterleben! Von der Terrasse warf ihnen ein Mitarbeiter große, etwas streng riechende Fleischstücke zu. Auf dem Speiseplan stand (wie wohl immer) Pferd.

…gibt´s noch was…?

Direkt über das Gehege führte eine Hängebrücke, beim Erklimmen dieser, zog ein beißender Geruch in unsere Nasen. Er kam von vergammeltem Pferdefleisch, die Cheetahs scheinen also Futter im Überfluss zu haben. So stellt man sich wohl mancherorts den Geruch im Wilden Westen vor…

Wir nahmen im Café ein kleines Sandwich zu uns, posteten mit müden Miezekätzchen

und etwas älteren Kaliebern…

…und traten den Heimweg an.

Row, row, row your boat…

Unser Onkel Benz kommt unermüdlich näher

Derzeit höhe Walfishbay/Namibia, Samstag früh soll die „Faust“ einlaufen…dann lassen wir den Hafen nicht mehr aus den Augen!

…und näher (25.01.)…

Gestern haben wir Kontakt mit dem hiesigen Spediteur aufgenommen. Er ist sehr freundlich und kompetent. Die Faust erreicht voraussichtlich planmäßig am Samstag morgens um 5:00 Uhr Port Elizabeth, Onkel Benz wird ausgeladen und über das Wochenende im Hafen sicher verwahrt. Am Montag morgen sind wir verabredet, fahren zusammen zum Hafen und erledigen die Zollformalitäten. Für Südafrika wird ein „Carnet de Passages en Douane“, ein Zolldokument, welches wir uns in Deutschland ausstellen lassen mussten, benötigt. Hierfür mussten wir eine Sicherheitsleistung hinterlegen, die, sobald sich das Fahrzeug wieder auf europäischem Boden befindet, wieder zurückerstattet wird. Hiermit soll verhindert werden, das Fahrzeuge im Ausland verbleiben.

Dann ist Onkel Benz frei und darf mit!!

Im Süden nichts (nicht viel) neues…

Wir erreichen bereits Tag fünf in Port Elizabeth (oder PE, wie die Stadt hierzulande genannt wird) und sind noch voll im Ankomm-Modus.

Die beiden Großen sind viel im Pool, Fiete hat immer noch „jetlag“, ist oft müde und versucht seinen Rhythmus wieder zu finden. Wenn er wach ist, nutzt er jede Gelegenheit seine Laufkünste zu trainieren.

 

Es wird gechillt und getanzt…

 

Wir haben einen gemeinsamen Innenhof mit der Vermieterfamilie, seit Beginn der Woche ist es ruhiger geworden, das Schul- und Arbeitsleben hat wieder Einzug gehalten. Hier sind nun die großen Sommerferien zu Ende, die ja, für uns völlig ungewohnt, Weihnachten und Neujahr enthalten. Auch die Klassenwelchsel waren jetzt.

Außer in der direkten Umgebung ein paar Einkäufen tätigen und das erste Bargeld holen, waren wir noch nicht weiter unterwegs. Die Währung ist der südafrikanische Rand und wird mit knapp 1:0,07 umgerechnet. Ein Euro sind also ca. 15 R.

In den Geschäften und auf deren Parkplätzen arbeitet viel Personal – was natürlich auf sehr niedrige Löhne schließen lässt. Meist tragen sie Shirts mit der Aufschrift „Helping Hands“ und „No tip, please“. An der Kasse werden die Tüten gefüllt, der Einkaufswagen kann zum Auto gebracht und dort entladen werden und wird einem, sobald er leer ist, direkt abgenommen.

Im Großen und Ganzen sind Lebensmittel etwas teurer als bei uns, die Preise für Käse und Wurst/Fleisch gehen weit auseinander. Käse mit kleiner Auswahl eher teuer, Wurst/Fleisch mit riesiger Auswahl teilweise unterirdisch billig (geschmacklich leider auch, wir werden uns eher an Käse halten). Dunkles Brot ist kaum zu bekommen, oder sehr teuer, wir kaufen eine Toastsorte, die sich Brown Bread nennt…

Das Leitungswasser in PE soll trinkbar sein, nach einem Selbsttest bevorrateten wir uns mit 5l-Flaschen…der Liter Wasser kostet im günstigsten Fall immer noch 25ct.

 

Ab zum Strand

Gestern haben wir einen längeren Ausflug unternommen, während Fiete die Fahrt verschlief, erreichten wir die noble Seite von PE: Summerstrand. Die Anwesen glichen Festungen, noch höhere Mauern und Zäune mit zusätzlichen Elektrodrähten…

Entlang der Beach Road trafen wir immer wieder auf Kolonnen, die Müll sammelten.

Nach einer Weile auf und ab fahren, entschieden wir uns für einen kleinen Parkplatz neben einer großen Appartement-Anlage direkt am Strand. Es war kaum etwas los, man merkte das Ende der „Sommerferien“.

 

 

Da es entgegen unseren Erwartungen (der Vormittag war bedeckt) doch sehr heiß wurde, sprangen Henri und Levi kurzerhand ins Wasser und hatten mit den großen Wellen einen Heidenspaß…

Ein knappes Stündchen blieben wir dort, entsandeten uns und fuhren wieder Richtung Innenstadt. Da wir noch SIM-Karten brauchten, steuerten wir eine Mall an und suchten den nächsten Vodacom-Shop. Die Prepaid-Karten erhielten wir mit dem Reisepass problemlos, sie sind, wie bei uns, in fast jedem Supermarkt wiederaufladbar. Ein Datenvolumen bis 20GB ist machbar. Nun können wir in Notfällen unterwegs online gehen (Offline-Navigation via GPS funktioniert ganz gut) und uns untereinander telefonisch günstig erreichen.

Noch ein kleiner Snack und den Supermarkt unsicher gemacht, ein Fläschchen Wein für Sarah im „Liquor-Shop“ organisiert und ab nach Hause. Henri und Levi verschwanden natürlich gleich wieder im Pool..

Mensch, geht es uns gut…wenn man Hamburg so sieht…

Danke Marc 😉

 

Wir erobern Port Elizabeth

Puh…das war ein sehr, sehr langer “Tag“…
Sicherlich den Umständen der letzten Tage geschuldet, zeigte sich Fiete von einer, bisher kaum erlebten, sehr ungnädigen Seite… Anschnallen und sitzen bleiben war absolut nicht in seinem Sinne, was er lautstark kundtat.

Die beiden Großen meisterten aber alles prima! Sie empfanden die Starts als deutlich angenehmer als die Landungen.

In München der erste Stress, Maschine parkte ungewöhnlicherweise weit von der Anschlussmaschine, als letzte verließen wir das Flugzeug, mussten bei der Passkontrolle lange warten, legten unglaublich lange Wege zurück und….kamen fast zu spät!

Man lief uns schon entgegen, nahm uns im Dauerlauf Bordkarten und Pässe ab, und unsere Plätze waren bereits von Kindern besetzt…diese erkämpften wir uns aber zurück!!

Enttäuscht waren wir von der nicht vorhandenen Freundlichkeit der Besatzung…mindestens 70% dieser zeigte während des ganzen Fluges (11 Std.) kein einziges Lächeln…. Schade!

An Schlaf war auf dem nächtlichen Langstreckenflug kaum zu denken. Einer von uns (meistens Sarah) hatte ja immer Fiete auf dem Schoß, diesem schlug das ganze auch noch auf den Magen, und er brauchte stündlich eine neue Windel…

Die gereichten Mahlzeiten forderten ebenfalls eine ungeahnte Logistik…bei der Enge und vor allem mit Fiete auf dem Schoß.

Die ersehnte Landung kam dann ja aber doch.
In Johannesburg fanden wir uns leider ziemlich schlecht zurecht, fuhren mit Sack und Pack (wir mussten das gesamte aufgegebene Gepäck abholen und für den Inlandsflug neu aufgeben) mehrfach unnötigerweise mit dem Fahrstuhl durch das Gebäude.

Die Passkontrolle war aber zügig und freundlich, wir wurden als Familie vorgelassen und bekamen ohne Nachfrage das benötigte 90-Tage-Visum….obwohl unser Rückflug ja erst in sieben Monaten stattfindet… In Hamburg und München mussten wir vor dem Abflug stets glaubhaft machen, das wir mit unserem eigenen Fahrzeug nach höchstens 90 Tagen das Land verlassen. Mit Erklärungen und den Frachtpapieren.

Am Gate (natürlich wieder das letzte..) hatten wir unerwarteterweise etwas Zeit…wir haben das Boarding mit der Abflugzeit verwechselt.

Das Besteigen der Maschine war routiniert, hier war alles freundlich, hell und modern. Henri fiel auf, das wir seit dem Betreten des Terminals in Hamburg nur noch “künstliche“ Luft geatmet hatten…er freute sich auf frische Luft!

Der Flug war angenehm und kurzweilig, Levi verschlief den Start und Fiete nach recht kurzer Zeit den gesamten Flug.

Nur die Landung hatte es in sich….Port Elizabeth, die windige Hafenstadt heißt uns herzlich willkommen!

Gepäck geholt, raus…das ging schnell! Keine weiteren Kontrollen…wir sind “frei“…
…und werden sogleich mit einem bombastischen Wetter entschädigt

Der Gang zur Autovermietung war kurz, die Abwicklung schnell und freundlich, nach 10 Minuten waren wir bei unserem Wagen. Ein fast neuer Toyota Corolla mit einem großen Kofferraum…zum Glück

Ein Problem hatten wir jetzt noch… Wir wussten nicht so recht, wie wir zu unserem Ferienhaus kommen sollten. Ich hatte mir extra eine Offlinekarte auf’s Tablet geladen – dieses hatte sich aber leider komplett aufgehängt… Handy-Navigation war ebenfalls Fehlanzeige, wir hatten noch keine SIM für Südafrika. Navigationsgerät hatten wir zwar mit, wollten aber erst die Karte herunterladen, wenn sie günstiger ist als hier ein neues Navi. Also nochmal in die Autovermietung, groben Stadtplan mit handschriftlichen Notizen eines sehr freundlichen Mitarbeiters geschnappt, und los….

In Südafrika sitzen die Männer meist auf der rechten Seite – im Gegensatz zu Deutschland…hier ist ja Linksverkehr. Sehr gewöhnungsbedürftig, Automatik ist schon mal von Vorteil.

Gleich nach wenigen Kilometern lässt sich erahnen, wie arm ein Großteil der Bevölkerung Südafrikas ist. An den Ampeln wuseln viele Straßenverkäufer und Bettler herum, es wirkt auf uns etwas unübersichtlich, wir halten vorerst Abstand…wir könnten sowieso nichts geben, wir haben nicht einen einzigen Rand. Zum Geldholen sind wir noch nicht gekommen.

Mit dem Stadtplan kamen wir gut zurecht, die Straße erreichen wir nach gut 20 Minuten in einer ruhigen Wohngegend. Alle Grundstücke haben Mauern, hohe Zäune mit Schildern von Sicherheitsdiensten und viele Hunde. Letztes Problem für heute: wir haben uns nur die Straße, aber leider nicht die Nummer aufgeschrieben… Also blieb uns nur das Haus auf Sicht zu finden, anhand der erinnerten Bilder in unseren Köpfen – aber hier sah alles sehr gleich aus, wir waren nie sicher. Austeigen zog zwar das Interesse der Hunde auf sich, aber kein Mensch in Sicht. Klingeln gab es auch keine.

Nachdem wir bestimmt 5-6 Mal die Straße auf und ab fuhren, welches nur Hundegebell nach sich zog, eröffnete sich eine kleine Chance: es stieg jemand aus dem Auto. Wir haben sofort gehalten und…neben uns der Sicherheitsdienst.. Dieser beruhigt, wir fragten nach Andy und Tessa. Volltreffer, sie wohnen gegenüber!

Geschafft! Wir sind da. Es ist mittlerweile 15h.

Wir lernen Andy und Tessa mit ihren drei Kindern und den Hunden Fred und Frankie kennen. Ein großer sabbernder Boxer mit beachtlicher Stimme und ein kleiner, tauber, irgendwas mopsartiges.

Schnell das Gartenhaus (unser Ferienhaus) begutachtet, und die Jungs bekamen den Startschuss für den Pool….Yippie!!

Fiete schlief seit zwei Stunden im Auto…

Wir unterhalten uns mit Andy und Tessa, die super freundlich und hilfsbereit sind.

Abends auspacken, Pizza von Andy aus dem Weber….

…und umfallen!!

In Hamburg sagt man TSCHÜß…

Mit einer kleinen, aber feinen Gesellschaft verabschiedeten wir uns aus unserem Heimatdorf… Der Sicherheitscheck am Flughafen war mit drei Kindern und entsprechendem Handgepäck und Klamotten recht wuselig… 14 Flugstunden und zwei Umstiege lagen vor uns, mit Kindern, die alle noch nie geflogen sind… Henri und Levi voller Vorfreude, tja….und Fiete…wir waren sehr gespannt… 

Wer genau hinsieht, kann uns beim Boarding im „Finger“ sehen… 

Jetzt wird’s ernst…

Unser “Onkel Benz“ ist nun, nach vielen Stunden der Vorbereitung, in Bremerhaven angekommen und wartet dort auf seine Verladung. Samstag Abend legt das Schiff ab – mit Kurs auf Port Elizabeth. Geplante Ankunft: in drei Wochen.

Die “Tiger“ wird für die nächsten drei Wochen die Unterkunft von Onkel Benz

Mit ca. 20 Stunden Verspätung ist die TIGER nun mit einer Geschwindigkeit von gut 18 Knoten auf der Nordsee unterwegs…